Was ist Judo?


Jigoro Kano
Jigoro Kano

  

Judo zeigt Ihnen einen Weg zu optimaler Anwendung körperlicher
 und geistiger Kraft. Judo läutert Ihren Körper und Ihre Seele und
trägt dazu bei, den geistigen Inhalt dieses Sportes zum Teil
des eigenen Ichs werden zu lassen.

Jigoro Kano

Geschichte:

Die Ursprungsform des Judos war das Jiu-Jitsu. Da im Jahre 1871 den Samurais das Tragen der Schwerter verboten wurde, konzentrierten sie sich vermehrt auf das Jiu-Jitsu Training. Es war von je her Ausbildungsbestandteil der Samurai und der damit verbundenen Härte im Training.

Ein Deutscher Namens Bälz, der an der kaiserlichen Universität unterrichtete, war über die schlechte Konstitution seiner Studenten erschrocken. So ermunterte er sie, sich in den alten Kampfkünsten zu üben.

Jigoro Kano, einer seiner Studenten, übte bei 3 Meistern die Kunst der Selbstverteidigung.
1882 eröffnete er seine eigene Schule Namens Kodokan (Schule zum Erlernen des Weges). Jiu-Jitsu benannte er in Judo um.  "Jiu" oder "Ju" bedeutet "sanft" bzw. "nachgebend", "Jiutsu" ist die Kunst. "Do" steht für Weg oder Grundsatz. Was er geschaffen hatte, war eine neue Form des Zweikampfes. Er entschärfte das alte Kampfsystem.

Es war nicht mehr wichtig, sofort jemanden  kampfunfähig zu machen, sondern die Charakter- und Persönlichkeitsbildung standen im Vordergrund.  
In Deutschland wurde die erste Judoschule 1905 von Erich Rahn gegründet.

Jigoro Kano wollte ein System schaffen, das Körper und Geist trainiert. Er wünschte sich, dass die Menschen, die einmal mit Judo begonnen hatten, es ihr Leben lang üben können sollten. Weiterhin sollte es in seinem System möglich sein, nach strengen Regeln mit diesem Zweikampfsport Wettkämpfe zu bestreiten. 

 

 

 

 

 

Das Kodokan:

Kano eröffnete seine eigene Schule 1882, das Kodokan. Eng verknüpft mit der buddistischen Religion startete Kano von dort aus die Verbreitung seiner Lehren. Ausdruck der Religion ist die Ausgestaltung des Dojos (Trainingsraum) mit dem erhöhten Ehrensitz für den Meister bzw. Bilder großer Meister an den Wänden (auch heute hängen in vielen Dojos Bilder von Kano). Sämtliche unmittelbar tödlichen Techniken wurden ausgeklammert. Schlag- und Tritttechniken sowie Angriffe auf Finger und Fuß- und Beingelenke aus dem Trainingsprogramm verbannt. Fallübungen wurden gelehrt, außerdem bestand fortan die Möglichkeit, im Kampf aufzugeben. Das Training fand auf Reisstrohmatten (Tatami) statt, die die Verletzungsgefahr erheblich senkten.

 

 

Die Bedeutung von Judo:

Das Wort Judo setzt sich zusammen aus den Begriffen „dju“ = edel, sanft und „do“ = Weg, Grundsatz, Prinzip. Die wörtliche Übersetzung ist somit „Sanfter Weg“.

Auch steckt einiges mehr hinter dem Begriff „do“. Der Buddhist durchschreitet in seinem Leben drei Stufen. Die erste Stufe, die der Erkenntnis, ist, dass der Glauben die Lehre Buddhas der richtige und erstrebenswerteste Weg ist. Diese Erkenntnis steht ganz am Anfang des Lebens eines Buddhisten (bevor er diese Erkenntnis gewonnen hat, ist er kein Buddhist). Der zweite Abschnitt, der eigentlich für einen normalen Buddhisten das ganze Leben ausfüllt, ist das Bestreben, die Lehren Buddhas zu lernen und nach ihnen zu leben. Dieser Abschnitt wird als „do“ bezeichnet. Lebt nun ein Buddhist streng nach den Geboten Buddhas, so kann dies zur Erleuchtung führen. Diese Stufe erlangen aber nur sehr wenige strenge Priester. Für alle anderen Buddhisten stellt der Weg den eigentlichen Buddhismus dar.

Auf die Sportart Judo übertragen, bedeutet dieses „do“ nicht nur das Trainieren und Erlernen der Techniken, sondern auch, insbesondere im Dojo, am Ort, an dem dieser Weg gelehrt wird, das sich Unterwerfen unter diese Form und Etiketten des Judo, das Achten der Grundsätze und der Judo-Prinzipien und die intensive und volle Hingabe zur Erlangung der Techniken.

Trainingsort des Judo SVK